Dumog

ist der philippinische Ringkampf oder Bodenkampf. Dumog ist eine Bezeichnung im Cebuano-Dialekt, was dort Ringen, Ringkampf bedeutet. Es ist heute Bestandteil im Eskrima. Im traditionellen Eskrima allerdings spielte es eher eine untergeordnete Rolle, weil damals bei Kämpfen hauptsächlich mit dem Messer gekämpft wurde, wodurch es erst gar nicht zu dieser Art Kampf kam. Deshalb war diese Kampfrichtung damals eher uninteressant, und man konzentrierte sich auf den Messerkampf. Anders wurde es, als die Schnittwaffen nicht mehr benutzt wurden bzw. nicht mehr benutzt werden durften. Man war dann zwangsläufig auf die "leeren Hände" angewiesen, was diesen Kampfstil damit interessant werden ließ. Das Dumog entwickelte sich von da an zu einer eigenen Selbstverteidigungsart, was auch heute noch Bestandteil vieler philippinischer Kampfkunstrichtungen ist. Es werden zwei Hauptrichtungen unterschieden:

  1. Agaw Patid BunoBedeuted im Cebuano:
    Agaw: kraftvoll fassen, entwaffnen
    Patid: (hinaus)kicken
    Buno: werfen, auch töten.
    . Dies ist das "stehende Ringen", wo nicht am Boden, sondern im Stehen gekämpft wird. In etwa zu vergleichen hiermit ist das Sumo-Ringen. Ziel des stehenden Ringens ist es, den Gegner aus dem Gleichgewicht und somit zu Fall zu bringen. Unter Anderem werden Genickhebel angewendet, wodurch der Gegner zum Fall gezwungen wird.
  2. Musang DumogBezeichnung im Cebuano für Ringkampf am Boden, der eigentliche Bodenkampf. Hier wird wie beim klassischen Ringen am Boden gekämpft, mit dem Ziel, den Angreifer am Boden kampfunfähig zu machen. Kampftechniken hierbei sind Verriegelungen, Würgegriffe und Schläge.

Dumog

Aber auch im Dumog werden Waffen nicht vernachlässigt, und bei vielen Techniken wird es zusammen mit Waffen eingesetzt. So wird Dumog auch mit dem Stock trainiert. Besitzt ein Angreifer eine Waffe, so ist das Ziel, ihn zu entwaffnen. Der Verteidiger wird versuchen, sich die Waffe anzueignen und gegen den Angreifer einzusetzen. Er wird auch versuchen, an den Gegner heranzukommen, um sein Gleichgewicht zu brechen und ihn zu Fall zu bringen.

Das Dumog ist Bestandteil Pangamut, das, ähnlich wie das Mano Mano, den waffenlosen Kampf lehrt, aber sich im Gegensatz dazu mit dem Kampfringen beschäftigt. Dabei geht es darum, das Gleichgewicht des Gegners durch Stoßen, Ziehen und Verhebeln zu brechen, ihn durch bestimmte Greif- und Druckpunkttechniken zu kontrollieren, um den Angriff so zu zerstören und den Gegner zu Fall zu bringen. Im Dumog werden Hebelketten, Würfe und Fußtechniken eingesetzt, aber es werden auch Verteidigungen gegen Hebel gelehrt. Ein ganz wichtiger Aspekt spielt hierbei der Kopf, denn wenn es gelingt, den Kopf zu kontrollieren, hat man den Gegner in seiner Gewalt. Deswegen versucht man, den Kopf des Gegner zu verdrehen und Kopfhebel einzusetzen, da dies die effektivste Möglichkeit ist, das Gleichgewicht des Gegners zu stören, wodurch auch sehr große und starke Personen zu Fall gebracht werden können.

Vertreter der unbewaffneten Kampfkunst des Pangamut war Dan Inosanto. Neben Dumog kennt das Pangamut weitere Kampftechniken:

  1. Panantukan: philippinisches Kickboxen, bestehend aus Schlagtechniken mit Hand und Fuß. Ziel ist die Zerstörung des Gegners und ihn durch Puschen aus dem Gleichgewicht zu bringen
  2. Gunting: philippinischer Ausdruck für Schere. Diese Kampftechnik zielt auf die Zerstörung der Glieder und Muskeln, wobei Muskeln und Nerven mit scherenförmigen Hebeln attackiert werden.
  3. Kaukit: Fußtrapping
  4. Kina Mutai: eine besondere Technik, wobei man sich durch Beißen und Augendrücken aus ausweglosen Situationen zu befreien versucht, wenn man sich in enger Umklammerung mit Händen und Füßen nicht mehr verteidigen kann.

Bevor mit der Kampftechnik begonnen wird, muss man die richtige Falltechnik lernen. Die Fallschule spielt hier auch eine bedeutende Rolle. Wenn man stürzt oder anderweitig zu Fall gebracht wird, ist das Verletzungsrisiko sehr hoch, wenn man nicht richtig fallen kann. Oft ist auch ein Abrollen auf dem Boden notwendig, um sich aus bestimmten Situationen zu befreien, Schlägen und Tritten auszuweichen oder in einer schnellen Bewegung z.B. eine Waffe aufzunehmen. Deshalb ist der Falltechnik ein besonderes Augenmerk gewidmet. Zu Beginn erlernt man das einfache Fallen und Fallbewegungen in Vorwärts- und Rückwärtsrollen umzuwandeln. Später geht man zum offensiven Fallen über, wobei versucht wird, den Gegner mitzureißen und ihm im Fall noch zu verhebeln und seine Gelenke zu verdrehen. Aber auch das Fallen mit einer Waffen, z.B. einem Stock wird gelehrt und wie man während einer Rolle eine Waffe aufnimmt.